(Ü: Sabine Roth), DuMont 2020, 352 S.
Mildred ist über dreißig und gilt damit in den 1940er-Jahren als „alte Jungfer“. Sie hat damit kein Problem, sie hat gute Freundinnen, ist beliebt in der Gemeinde, finanziell abgesichert, kümmert sich um bedürftige Mitmenschen. Als neue Nachbarn einziehen, lernt sie andere Lebensmöglichkeiten kennen. Das Paar ist völlig unkonventionell, streitet oft heftig. Der Charme des Mannes und das Selbstbewusstsein der Frau faszinieren Mildred. Und einen schroffen Anthropologen findet sie durchaus interessant. Der Pfarrer, von dem alle dachten, er würde ihr einen Antrag machen, verliebt sich in eine andere Frau. Ihr Leben wird reichlich durchgeschüttelt, doch ihre eigenen Bedürfnisse werden ihr sehr bald bewusst.
Barbara Pym erzählt hinreißend witzig mit ironischen Anspielungen auf gesellschaftliche Missstände.