Sebastian

Barry,

Tausend Monde

(Ü: Hans-Christian Oeser), Steidl 2020, 256 S.

Im Roman Tage ohne Ende leben Thomas McNulty und John Cole eine offen schwule Beziehung, ziehen in den Amerikanischen Bürgerkrieg, kämpfen in den Indianerkriegen und adoptieren schließlich Winona, ein junges Lakota-Mädchen. Diese Winona ist nun die Icherzählerin in der Fortschreibung dieser rauen und gleichwohl liebevollen Saga. Winona lebt mit „ihren beiden Männern“ mittlerweile in Tennessee, das 1873 sehr gewalttätig und sehr männerlastig ist. Doch die junge Frau ist klug und durchsetzungsfähig und schießen kann sie auch. Ein erlesen ausgestattetes Buch (Steidl eben!) und eine hinreißend gute Übersetzung (Oeser eben!). Eine unbedingte Leseempfehlung, idealerweise in der richtigen Reihenfolge. In Tennessee hat übrigens Trump haushoch gewonnen. Manche Dinge ändern sich halt leider nie.