Brit

Bennett,

Die verschwindende Hälfte

(Ü: Isabel Bogdan und Robin Detje), Rowohlt 2020, 416 S.

Die Zwillingsschwestern Stella und Desiree wachsen in den 1950er-Jahren in einem kleinen Südstaatennest auf. Die Menschen dort sind seit Generationen davon besessen, als Farbige möglichst hellhäutige Kinder zu bekommen. 16-jährig verlassen die Schwestern den Ort und versuchen in New Orleans Fuß zu fassen. Schon bald trennen sich ihre Wege. Stellas ganzes Bemühen ist, als Weiße in deren Welt gesehen zu werden. Über viele Jahre verleugnet sie ihre Herkunft – auch gegenüber ihrem Mann und ihrer Tochter – aus Angst, als Nichtweiße aufzufliegen. Desiree dagegen heiratet den dunkelhäutigsten Mann, den sie finden kann und bekommt mit ihm ihre Tochter Jude. Erst die Töchter der beiden Schwestern schaffen es, den Riss in der Familie zu überwinden. Brit Bennetts spannender Roman ist zu dem Buch der Black-Lives-Matter-Bewegung geworden.