Grete

Weil,

Tramhalte Beethovenstraat

Das Kulturelle Gedächtnis 2021, 192 S.

Hundegebell, schrille Kommandos, Trambahnräder – jede Nacht erwacht Andreas von den Geräuschen vor seinem Zimmer in der Beethovenstraat. Seit 1942 lebt er im besetzten Holland und arbeitet als deutscher Berichterstatter in Amsterdam. Er beobachtet, wie Hunderte von Jüdinnen und Juden nach Osten deportiert werden und rettet einen von ihnen. Andreas bietet dem Jugendlichen ein Versteck und nimmt Kontakt zum Widerstand auf. Eine Geschichte voller Verlust nimmt ihren Lauf. Nach dem Krieg kehrt er zurück und mit ihm die Erinnerungen und die Frage nach Schuld. In schonungsloser Klarheit entwarf Grete Weil dieses poetische Zeitzeugnis – einen „der ersten deutschsprachigen Romane einer Überlebenden über Exil, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden“.