Stefan

Ineichen,

Principessa Mafalda. Biografie eines Transatlantikdampfers

Wagenbach 2022, 252 S., 34 Euro

Das Schwesterschiff sank schon beim Stapellauf. Der Dampfer „Principessa Mafalda“ dagegen, benannt nach der jüngeren Tochter des italienischen Königs Vittorio Emmanuele III., hatte eine bewegte Geschichte. Das luxuriöse Schiff benötigte für die Strecke Genua – Buenos Aires 1908 nur gut zwei Wochen. Es transportierte dabei Berühmtheiten wie Carlos Gardel und Luigi Pirandello, aber auch viele Auswanderwillige. Sicher, dies ist die Biografie eines Schiffes, und doch viel mehr. Der Autor hat sich weit über die Reling gebeugt und ist in Archive hinabgestiegen, um unbekannte Geschichten zu erzählen. Wer weiß schon, dass ein Gesandter des Papstes das Schiff bestieg, um die Kautschuk-Sklaven im brasilianischen Urwald zu missionieren?