Nadine

Schneider,

Wohin ich immer gehe

Jung und Jung 2021, 260 S., 22 Euro

Kaltes Wasser umschließt Johannesʼ Muskeln und das vor Angst und Adrenalin rasende Herz. Von der Strömung gepackt, verlassen ihn die Kräfte, er erkennt den Lichtstrahl eines patrouillierenden Bootes, hört auf zu schwimmen und taucht ins Dunkel. Es ist das Jahr 1987 im Rumänien unter Ceaușescu und Johannes gelingt die Flucht über die Donau. Sechs Jahre später hat er sich ein Leben als Hörgeräteakustiker in Nürnberg aufgebaut. Doch der Tod des Vaters bringt ihn zurück in das rumänische Dorf seiner Kindheit, und Erinnerungen brechen auf. Daran, dass er gemeinsam mit seinem Freund David fliehen wollte, bevor dieser ohne Ankündigung verschwand. Daran, dass die beiden eine unausgesprochene Liebe verband. In wundervoll klarer Prosa erzählt Nadine Schneider von Liebe, Verrat, Familie und Aufbruch.