Andreas

Pflüger,

Wie Sterben geht

Suhrkamp 2023, 247 S., 14 Euro

Anfang der 1980er-Jahre: Pullach („tot wie ein überfahrenes Eichhörnchen“), Berlin und Moskau. Die junge Slawistin Nina Winter – wie immer bei Andreas Pflüger eine ganz starke Frauenfigur! – wird vom BND zur Agentenführerin ausgebildet, denn der Dienst hat einen Topagenten ganz nah beim Moskauer Politbüro installiert. Ein seniler Breschnew, der Kalte Krieg, die Stationierung von Mittelstreckenraketen: Ein heißer Krieg droht. Nina Winter lernt ihren neuen Job in Moskau auf die harte Tour, aber sie lernt schnell, denn sie will Rem Kukura retten, dessen Sohn Leo, ihren Geliebten, und die ganze Welt gleich mit. Pflügers atemloser Thriller hat Tempo, ist penibel recherchiert und poetisch zugleich. Großes Kino zwischen Buchdeckeln! Und die Glienicker Brücke fliegt in die Luft.