Emilio

Lussu,

Marsch auf Rom und Umgebung. Ein Bericht

(Ü: Claus Gatterer), Folio 2022, 269 S., 25 Euro

Dies ist der Blick eines Zeitgenossen auf den Aufstieg Mussolinis, geschrieben 1932 im Pariser Exil. Das Buch des großen sardischen Schriftstellers und antifaschistischen Politikers Emilio Lussu ist ein wichtiges, lehrreiches, sarkastisches und mitunter auch komisches Zeugnis des Entstehens des italienischen Faschismus. Lussu schildert mit Insiderwissen das Versagen der demokratischen Kräfte, die Feigheit des Königs Vittorio Emmanuele III. und die Dummheit und Dreistigkeit der ersten Generation italienischer Faschisten. Der „Marsch auf Rom“ hatte vor Kurzem seinen 100. Jahrestag, in Italien wurde gerade die Neofaschistin Meloni als neue Regierungschefin vereidigt. Wiederholt sich Geschichte doch? Wir wollen es nicht hoffen.