Fatma

Aydemir,

Dschinns

Hanser 2022, 368 S., 24 Euro

Dreißig Jahre hat Hüseyin in einer Metallfabrik in Deutschland gearbeitet. Bevor er seinen Lebenstraum, eine Eigentumswohnung in Istanbul, realisieren kann, stirbt er an einem Herzanfall. Aydemir schlüpft in die Perspektiven der einzelnen Familienmitglieder, die sich auseinandergelebt haben und nun zur Beerdigung nach Istanbul kommen. Wut ist die Kraft ihres Romans, dennoch schreibt Aydemir geradezu mit soziologischer Genauigkeit. Es geht um die Leerstellen in der Einwanderergeschichte einer deutsch-türkisch-kurdischen Familie, gleichzeitig erleben wir die „Mobstimmung“ der 1990er-Jahre. Ein spannender Roman, den man nicht weglegen kann und der einem nahegeht.