Berenberg 2025, 176 S., 24 Euro
Was sich als eine Liebesgeschichte zwischen einer Malerin und einer Anatomin im Paris des 18. Jahrhunderts zusammenfassen lässt, verspricht ein einzigartiges Leseerlebnis à la Wunnicke. Die eine malt Pflanzen und hasst es, die andere bildet menschliche Körper aus Wachs nach, um sie in Versailles auszustellen. Das eigenwillige Personal kann fluchen und schimpfen oder ganz zart vom Leben als Frau im Zeitalter der Aufklärung erzählen. Die Sprache bleibt dabei nah an den Figuren und findet einen unvergleichlichen Ton. Chaos trifft auf Ordnung, Kurioses steht neben Banalem und das große Zeitgeschehen neben den kleinen und großen Abenteuern des Lebens. Ein ungewöhnliches, besonderes Buch, dessen Figuren am Ende nicht so schnell aus dem Kopf gehen.