dtv 2025, 270 S., 23 Euro
Was wäre, wenn …? Eine Frage, an der sich schon einige Romane abgearbeitet haben. Antonia wird auf eine sehr ungewöhnliche Art und Weise mit ihr konfrontiert: Eigentlich ist sie glücklich mit Jakob und ohne Kind, bis sie eines Morgens im Leben nebenan aufwacht – mit Kind, ohne Jakob. Und in einem Haus, in ihrem Heimatdorf, das sie eigentlich schon lange verlassen hat. Sie hat keine Erinnerungen an dieses Leben, in dem sie mit ihrer Jugendliebe Adam zusammenlebt. Eine Konstruktion, die wunderbar aufgeht. Eine Geschichte über weibliche Selbstbestimmung, Mutterschaft und gesellschaftliche Erwartungen. Eine Sprache, die mal schön glitzert, aber auch energetisch flimmernd von der Spannung zwischen zwei Leben erzählen kann. Anne Sauer ist ein großartiges Debüt gelungen.