Franzobel

Hundert Wörter für Schnee

Zsolnay 2025, 528 S., 28 Euro

Für Robert Peary zählt nur eins: der Nordpol. Alles setzt er daran, ihn als erster Mensch zu erreichen. Doch während sein Ehrgeiz ihn zu immer neuen Expeditionen antreibt, merkt er nicht, dass das gar nicht seine Geschichte ist, die hier erzählt wird. Denn fast nebenbei greift er tief in das Leben der Menschen in Nordgrönland ein. Er verschleppt nicht nur die heiligen Meteoriten, sondern auch eine Handvoll der Inughuit nach Amerika. Einer von diesen, der junge Minik, wächst dort auf, ist gestrandet zwischen den Stühlen der Kulturen. Kein Amerikaner, aber auch kein Grönländer mehr, erzählt Franzobel seine Geschichte, die zwischen den zwei Welten wechselt.
Franzobel erzählt gekonnt vom Kulturkontakt als ein Gewühl der Seltsamkeiten, was einen schließlich auch an den eigenen Gewohnheiten und kulturellen Eigenarten zweifeln lässt.