Anett

Gröschner,

Schwebende Lasten

C.H. Beck 2025, 282 S., 26 Euro

Anhand von Hanna Krause, geboren 1913 in Magdeburg, erzählt Annett Gröschner eine sehr persönliche Geschichte des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Zuerst machen die Nationalsozialisten das Leben schwer, danach gilt es, sich an das Leben in der DDR anzupassen. Zunächst als Blumenbinderin, später wird Hanna Kranführerin. Sie heiratet, bekommt Kinder und arbeitet im Betrieb und zu Hause unermüdlich für sich und ihre Familie. Das einfache Leben trifft auf die großen gesellschaftlichen Themen der Zeit. Und Hanna? Wie ihr Kran hebt sie die Lasten, bringt sie zum Schweben und hinterlässt Spuren, die der Roman auch Jahrzehnte später noch dokumentiert. Das sind kleine, zarte Linien, die sich durch die Zeit ziehen, wie die Eintrittskarte ins Museum, die als Lesezeichen die Jahrtausendwende überlebt.