(Ü: Bruno Genzler), Wagenbach 2019, 208 S.
Im Jahr 1979 treffen sich die Bergbäuerin Luisa und der ehemalige Lehrer Paolo auf einer italienischen Gefängnisinsel. Hier im Hochsicherheitsknast besucht Luisa ihren Mann, der im Alkoholrausch einen Mann erschlagen und während seiner jahrelangen Haft einen Wärter ermordet hat. Paolo will zu seinem Sohn, einem politischen Gefangenen, der wegen mehrfachen Mordes verurteilt ist. Nach den Besuchen bei ihren Angehörigen kommt ein starker Sturm auf, die beiden können die Insel nicht veranlassen. Eine sehr besondere Situation, um sie herum tobt das Meer und der Sturm und Luisa und Paolo werden bewacht wie Gefangene.
In einer wunderbaren Sprache beschreibt Francesca Melandri nicht nur die vorsichtige Annäherung der beiden Protagonisten, sondern auch, was die Isolation auf der Gefängnisinsel mit den Wärtern und ihren Familien macht.