Wie der Fußball seine Basis verkauft. Werkstatt 2017, 190 S.
Volltätowierte Ich-AGs mit obszönen Gehältern, dämlichen Jubelritualen und Krähennestfrisuren. Eine Wüsten-WM zur Adventszeit, bizarre Ablösesummen, korrupte Verbände und Finanzhaie, die Traditionsklubs aufkaufen. Helene Fischer als Halbzeitfolter, begleitet von einer fortschreitenden Kriminalisierung der Fans. Der aktuelle Fußball gibt wahrlich ein erbärmliches Bild ab.
Der Journalist Christoph Ruf ist durch das Land gereist und hat mit Fans, Funktionären und Trainern gesprochen. Entstanden ist so ein Buch, das schonungslos die Verwerfungen der Kommerzialisierung aufzeigt, gleichzeitig letzte Oasen der Fußballromantik und das zarte Pflänzchen des Widerstands in den Blick nimmt. Also: Am nächsten Champions-League-Abend die Glotze auslassen und stattdessen dieses exzellente Fußballbuch lesen! Es wäre definitiv die richtige Entscheidung.