Mare 2019, 368 S.
Als Kinder waren Freddy und Tom unzertrennlich, obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Milieus stammten: Freddy wuchs mit seinen vielen Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen bei seiner Oma auf, Tom als gutbürgerliches Einzelkind. Doch zusammen fieberten sie nachts vor dem Fernseher mit Muhammad Ali mit und spielten tagsüber auf der Straße Baader-Meinhof-Bande. In den 1980er-Jahren zieht Tom dann in eine Wohngemeinschaft, man protestiert gegen AKWs und Startbahn West. Immer dabei ist Freddy, sozusagen als proletarisches Feigenblatt. Jahrzehnte später wird Freddy aus dem Gefängnis entlassen. Warum er dort einsaß? Wir wissen es zuerst nicht, doch in Rückschauen macht der Autor deutlich, wie sehr soziale Herkunft prägt und wie leicht konsequentes Handeln und bedingungslose Solidarität auch auf Abwege führen kann.
Stefan Moster hat das Buch seiner Generation geschrieben. Unbedingt lesen!